Sie verkaufen sich millionenfach, werden immer leistungsstärker – und können im Notfall sogar Leben retten: Smartwatches, die digitalen Helfer am Handgelenk. Wir erklären, wie die Wearables funktionieren, wie du sie richtig einstellst und warum sie auch und gerade für Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler ein hilfreiches Tool sein können.

Wearables, also tragbare Kleinst-Computer, die sich am Körper mitführen lassen, werden seit einigen Jahren immer wieder als mögliche Lebensretter gefeiert. Schließlich zählt im medizinischen Notfall jede Sekunde.

Deshalb sind Notfall-Features inzwischen bei vielen Smartwatches Standard. Die Galaxy Watch Active 2 hat zum Beispiel einen Sturzdetektor, der einen Aufprall erkennen und Rettungskräfte alarmieren kann. Außerdem bietet Samsung Wearables an, die eine einfache EKG-Funktion beinhalten. Damit können die Uhren Unregelmäßigkeiten beim Herzschlag erkennen und analysieren, ob Herzrhythmusstörungen vorliegen. Apple bietet eine solche Funktion über die EKG-App im Zusammenspiel mit der Sensorik der Apple Watch an. Außerdem profitieren Nutzer der Apple Watch schon seit 2016 von einer SOS-Funktion, bei der man durch längeres Drücken der Seitentaste den lokalen Notruf aktiviert und vorher definierte Kontakte anruft. Allerdings muss die Watch dazu mit einem Smartphone oder WLAN-Netzwerk verbunden sein.

Retter-Apps: Was kommt da noch?

Angetrieben von Konzernchef und Fitness-Fan Tim Cook hat Apple den Fokus bei seinen Smartwatches seit einigen Jahren auf den Bereich Sport und Gesundheit fokussiert. So bestätigte eine von der Stanford Universität durchgeführte Studie (die von Apple in Auftrag gegeben wurde), dass die Smartwatches des US-Konzerns relativ zuverlässig Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern erkennen und damit Ärztinnen und Ärzten wertvolle Hinweise etwa auf bevorstehende Schlaganfälle geben können.
Neuestes Feature der gerade vorgestellten Apple Watch 6 sind Infrarot-Sensoren, die den Sauerstoffgehalt des Blutes messen können. Fitbits neues Modell Sense hat ebenfalls eine Funktion, die bislang kein anderer Konkurrent bietet: Sensoren messen nachts die Hauttemperatur und nehmen per elektrodermaler Aktivität (EDA) eine Schweißanalyse vor, um das Stresslevel des Uhrenträgers zu ermitteln.

Wer bei Apple in der Health App wichtige medizinischen Daten wie Blutgruppe, Vorerkrankungen, Allergien oder Unverträglichkeit bestimmter Medikamente im Notfallpass hinterlegt hat, kann die Apple Watch so einstellen, dass der Notfallpass bei einem Alarmruf automatisch mit an die Rettungskräfte übermittelt wird.
Bei Garmin-Fitness-Trackern lassen sich Unfallerkennungen für verschiedene Aktivitäten einstellen. Uhren von Claptic dagegen, die sich vorwiegend an die Zielgruppe der Älteren und/oder Alleinlebenden richtet, haben eine automatische Sturzerkennung und lassen sich darüber hinaus durch Händeklatschen in den Alarmmodus versetzen.

Miniatur-EKGs per Uhr sind heute schon fast Standard. Aufgrund des technischen Fortschritts dürfte in Zukunft die Grenze zwischen lifestyligen Fitness- und medizinischen Gesundheits-Funktionen auf den Smartwatches noch fließender werden. Die Handgelenk-Computer machen uns nicht nur bewusst, wie viel wir essen, schlafen oder Sport treiben. Sie rufen im Notfall blitzschnell Hilfe. Und sie können Krankheiten manchmal schon erkennen, bevor wir Symptome zeigen. So gaben bei einer Medizin-Studie simple Fitness-Armbänder Aufschluss darüber, ob ihre Träger bald an Grippe erkranken. Ein sicheres Indiz dafür haben sie nachts aufgezeichnet – einen erhöhten Ruhepuls.

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